Der historische und philosophische Kern des türkischen Alevitentums und Bektaschitentums
DOI:
https://doi.org/10.24082/2025.abked.506Schlagworte:
Askese-Tendenzen, Entstehung des Sufismus, Türkische Sufis, Hadschi Bektasch Wali, Orthodoxie und Heterodoxie, Vervollkommnung des MenschenAbstract
Dieser Artikel untersucht den historischen und philosophischen Kern des Alevitentums und Bektaschitentums als ein mystisch-religiöses Phänomen innerhalb des türkischen Sufismus. Ziel der Arbeit ist es, die türkische mystische Tradition zu analysieren, die den historischen und philosophischen Kern des alevitisch-bektaschitischen Glaubens prägt. Dabei wird dargelegt, dass Ahmed Yesevi als Ahnherr aller türkischen Sufis gilt und Hacı Bektaş in der spirituellen Nachfolge zu ihm steht. Weiterhin wird festgestellt, dass Ahmed Yesevis Werk Dîvân-ı Hikmet als poetische Wegleitung für den zur Vollkommenheit strebenden Menschen dient, während Hadschi Bektasch Walis Makalât als ein mystisch-philosophisches Lehrwerk für Schüler auf dem spirituellen Pfad des Sufismus betrachtet werden kann.
Die gesellschaftliche Haltung gegenüber den Sufiorden wird maßgeblich durch die Einstellung der herrschenden Eliten geprägt, die ihre religiösen und sozialen Funktionen nutzen, um Andersdenkende als „Feinde von Religion und Gesellschaft“ zu deklarieren. Die Sufis erklären die weite Verbreitung des Sufismus trotz Verboten und Unterdrückung von Indonesien bis Marokko mit der universellen Anziehungskraft des Ideals menschlicher Vervollkommnung, das unabhängig von sozialen und institutionellen Strukturen in jeder Gesellschaft Resonanz findet.
Ziel der Untersuchung ist es, die Entstehungsbedingungen des türkischen Sufismus aus philosophischer und gesellschaftshistorischer Perspektive zu analysieren, wissenschaftliche Erkenntnisse zu systematisieren und den historischen sowie philosophischen Kern des türkischen Alevitentums und Bektaschitentums neu zu kontextualisieren. Methodisch erfolgt eine historisch-philosophische Analyse auf der Grundlage eines axiologischen und vergleichenden Ansatzes, wobei relevante Phänomene, Prozesse und Kontexte im Lichte des Wertesystems der alevitisch-bektaschitischen Lehre interpretiert werden.
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