Alemşah Begüm, Die Mutter Von Schah İsmail Hatâî: Legenden Und Wahrheit Über Sie

Autor/innen

  • Namiq Musali Kastamonu Universität

DOI:

https://doi.org/10.24082/abked.2016.13.003

Schlagworte:

Schah İsmail Hatâî, Alemşah Begüm, Caterino Zeno, Safawiden

Abstract

Schah İsmail Hatâî gilt als einer der größten sieben Dichter des Alevitentums, während seine Mutter Alemşah Begüm eine in der aserbaidschanischen Geschichte des Mittelalters wichtige Rolle spielende Frau ist. Diese Frau, deren Stamm väterlicherseits auf die Dynastie der Akkoyunlu zurückgeht und mütterlicherseits vom Geschlecht des Hauses des Kaiserreichs Trapezunt abstammte, heiratete Scheich Haydar, das Oberhaupt des Konvents Erbebil und brachte drei Söhne und drei Töchter zur Welt. Ihr jüngster Sohn Ismail bekam später den Thron und die Krone und gründete den Safawiden Staat, dessen Zentrum Aserbaidschan war. Alemşah Begüm gewährte in dieser Phase ihrem Sohn ihre volle Unterstützung, so dass Schah İsmail in seinen Gedichte seine Mutter liebevoll erwähnte und sie mit der Ehrenwerten Fâtıma, Tochter des Propheten Muhammed verglich. Die Safawidischen Historiker zollten der Alemşah Begüm stets großen Respekt.

Es wird aber vor allen Dingen in den Romanen, Kolumnen und in historischen Werken, die einen populären Charakter haben und in den letzten Jahren veröffentlicht wurden, behauptet, dass Schah İsmail nach der Eroberung der Stadt Tebris im Jahre 1501 seine Mutter ermorden ließ. Diese Behauptungen stützen sich auf die Reiseberichte der Venezianer, die sich zu diesem Zeitpunkt in Aserbaidschan aufhielten. In dem Reisebericht von Caterino Zeno wird aber klar davon berichtet, dass Schah İsmail nicht seine eigene Mutter, sondern seine Schwiegermutter tötete. Bei der Übersetzung dieses Werk wurde nämlich die Stelle „Schwiegermutter“ fälschlicherweise als „Mutter“ übersetzt und dieser Fehler diente denen, die Schah İsmail diffamieren wollten, als eine „Inspirationsquelle“.

Safawidische Quellen liefern jedoch klare Beweise darüber, dass Alemşah Begüm nicht im Jahre 1501 ermordert wurde und noch Jahre nach diesem Datum weiter lebte. Auf der Inschrift des Grabsteins von Alemşah Begüm, welche sich auf dem Aula des Mausoleums von Scheich Safi in Erdebil neben dem Gewölbe Allah Allah befindet, steht geschrieben, dass diese Frau nach islamischer Zeitrechnung im Jahre 929 und nach christlicher Zeitrechnung in 1522-123 verstorben ist.

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Veröffentlicht

2016-06-01

Zitationsvorschlag

[1]
Musali, N. 2016. Alemşah Begüm, Die Mutter Von Schah İsmail Hatâî: Legenden Und Wahrheit Über Sie. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 13 (Juni 2016), 35–59. DOI:https://doi.org/10.24082/abked.2016.13.003.

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