Die Steuerbefreite gemeinde der holzfaller (Cemaat-i Tahtacıyan) Im Umkreis Von Aydin (XV-XIX. Jahrhundert)
“Cemaat-i Tahtacıyan”
DOI:
https://doi.org/10.24082/abked.2016.13.002Schlagworte:
Aleviten, Holzfäller (Tahtacılar), Aydın, Osmanen (Osmanlı), Osmanische Steuerregister (Tahrir Defterleri)Abstract
Gegenwärtig bilden die Tahtacılar (Holzfäller) sowohl nach eigener als auch nach Auffassung der Öffentlichkeit eine der authentischsten Gruppen des als alevitisch genannten großen Kulturkreises. Wenn auch in den letzten Jahren die Zahl der Arbeiten, die sich autark mit dem Thema Tahtacı (Holzfäller) befassen, wächst, so bleibt es auffällig, dass dieses Thema zumeist aus Sicht der Volkskunde behandelt wurde.
Über die Holzfäller (Tahtacılar) ist bekannt, dass sie als Gegenleistung dafür, dass sie in den Waldgebieten lebten und für die Städte und Festungen Holzfällerarbeiten verrichteten, von den Steuern “avârız-ı divaniye” (Eine Art Steuer nach Scharia, die vor 1839 erhoben wurde) und “tekâlif-i örfiye” (Sondersteuer) befreit wurden. Die Gemeinschaft, um die es hier geht, wurde als Gegenleistung dafür, dass sie dreihundert Holzstücke für die Festung Ayasuluğ (Ayasuluğ kalesi) lieferte, von Steuern befreit.
Die vorliegende Arbeit hat die Intention, das XVI. Jahrhundert, welches in den bisherigen Arbeiten ohne Quellennachweise betont wurde, durch Heranziehung der Archive aus der Region Aydın hervorzuheben. Denn bisher war es so, dass jede Arbeit, die über die Holzfäller (Tahtacılar) verfasst wurde, zwar die Existenz dieser Gemeinde auf das XVI. Jahrhundert zurückführte, jedoch nie ein Archivdokument zur Beweisführung liefern konnte.
Aus den Erkenntnissen, die nach Abschluss der Arbeit gewonnen wurden, geht hervor, dass die als “Gemeinschaft der Holzfäller” (“Cemaat-i Tahtacıyân”) genannte Gruppe, die in den Landkreisen Güzelhisar, Köşk, Ayasuluğ, Karacasu und Köşkderesi ansässig war, sich seit der Eroberung der Region im Jahre 1425 durch die Osmanen dort aufhielt und dass das Fürstentum der Aydınoğulları ihnen als Gegenleistung für ihre Holzfällerarbeiten Befreiungen zuerkannte. In dieser Hinsicht empfiehlt es sich, die bis heute lancierten Überzeugungen, wonach die Holzfäller (Tahtacılar) im XVIII. nach Westanatolien gekommen sein sollen, nochmal zu überprüfen.
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