Eine historische Untersuchung über das Alevitentum-Bektaschitum von der Seldschuckischen bis zu Osmanischen Periode
DOI:
https://doi.org/10.24082/2018.abked.70Schlagworte:
Alevi-Bektaschi, Anatolien, Hadschi Bektasch Veli, Seldschuken, SafiwidenAbstract
Das Alevitentum-Bektaschitum gehört zu den wichtigen Bewegungen, die im 13. Jahrhundert entstanden ist. Sein Gründer, Hadschi Bektasch Veli zog aus Chorasan, dem Zentrum des Sufismus, nach Anatolien um. Höchstwahrscheinlich war Hadschi Bektasch Veli der Nachfolger von Baba İlyas Horasani, einem geistigen Führer des Babai Aufstandes, welcher in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts den Seldschuken Staat erschüttert hatte. Schließlich gelang es den Seldschuken diesen Aufstand mit Hilfe der Franken niederzukämpfen. Der Verlust seines Bruders im Krieg (er wurde getötet) war für Hadschi Bektasch Veli ein ausreichender Grund, um weiteren Gefechten mit den Seldschuken aus dem Weg zu gehen. Er blieb aber Zeit seines Lebens den Ideen der Babai treu. Die vorislamischen Glaubensvorstellungen, die weitverbreiteten Vorstellungen über den Sufismus in Anatolien und viele Faktoren wie z.B. das Christentum haben historisch gesehen geistigen Einfluss auf die Bektaschiten ausgeübt. Dabei bildeten kulturelle und religiöse Toleranz das geistige Fundament der Bektaschi-Bewegung, die über viele Anhänger in Anatolien verfügte. In der Osmanischen Zeit avancierte sich der Bektaschi Derwisch-Orden offiziell zu einer Bruderschaft, welche die Janitscharen geistig-seelisch inspiriert hat. Das Alevitentum-Bektaschitum wurde auch von anderen geistigen Faktoren geprägt, wozu auch die Schia-Propaganda der Scheichs der Hurûfi und der Safawiden zählt. Dieser Artikel analysiert die Entstehung der Alevitisch-Bektaschi Bewegung in historischer Perspektive und erläutert die Einflüsse der iranischen und der türkischen Geschichte auf die Aleviten-Bektaschiten und liefert auch Erkenntnisse über den Einfluss der Aleviten-Bektaschiten auf die betreffende Geschichte.