Frau und alevitisch sein in der Stadt im Lichte der Diskussionen über angebliche Freiheit/Pseudo-Freiheit und über Wesensgleichheit

Autor/innen

  • Cemal Salman İstanbul Universität

DOI:

https://doi.org/10.24082/abked.2016.14.007

Schlagworte:

Migration, Urbanisierung, Frauen, Pseudo-Freiheit, Alevitum

Abstract

Aus den Studien, die sich mit dem Einfluss des Migrationsprozesses und der Urbanisierung auf die Neubildung gesellschaftlicher Geschlechterrollen und insbesondere auf die Stellung der Frau beschäftigen, wird konstatiert, dass die Migration zwar den Frauen neue Möglichkeiten/Chancen geboten hat, dass der sozioökonomische Wandel in Zusammenhang damit jedoch nicht zeitgleich mit dem kulturellen Wandel von statten ging und dass daher die Stadt der Frau keinen direkten Freiheitsraum ermöglicht hat und folglich viele der alten Gewohnheiten und patriarchalische Einflüsse weiter wirken. Beispielsweise verweist Pessar darauf, dass die von der Migration geschaffenen Netzwerke die gesellschaftlichen Geschlechterrollen neu produziert haben, während Unat zum Ausdruck bringt, dass der Modernisierungsoder Urbanisierungsprozess den Frauen einen verhältnismäßigen Freiheitsraum ermöglicht hat, dass aber bei Themen wie Einstieg der Frauen in die Beschäftigung und Bildung immer noch patriarchalische Gewohnheiten gewahrt werden. Nach Meinung der Autoren hat dieser “duale Effekt” zu Folge, dass die Migration und Urbanisierung aus Sicht der Frauen ein angebliches/pseudo-freiheitliches Klima schaffen.

Ich werde in der vorliegenden Arbeit in Abhängigkeit des Migrations- und Urbanisierungsprozess den stattfindenden Wandel der gesellschaftlichen Stellung der Frauen am Beispiel der alevitischen Frauen und der gesellschaftlichen- Meinungsführerschaft behandeln. Einige der in den letzten Jahren veröffentlichten Studien über dieses lange Zeit sowohl in der Literatur über Migration als auch in der Literatur über das Alevitum vernachlässigten Thema befassten sich weniger mit dem Einfluss der Migration auf die alevitischen Frauen und konzentrierten sich eher auf Diskussionen über die Reproduktion und Kritik des Diskurses über „Gleichstellung von Männern und Frauen im Alevitum“ für urbane Felder. Für mein Dafürhalten trägt dieser Diskurs einerseits dazu bei, dass mit der ständigen Betonung und Aufrechterhaltung der Idee der Gleichstellung der Geschlechter im Alevitum den Frauen ein wichtiges Handlungsfeld eröffnet wird und zum anderen begrenzt dieser Diskurs die Diskussionen unter den Aleviten über das gesellschaftliche Geschlecht und im besonderen über die gesellschaftliche Stellung der Frau auf dem Niveau eines klischeehaften Diskurses und wodurch es verschoben wird.

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Veröffentlicht

2017-06-01

Zitationsvorschlag

[1]
Salman, C. 2017. Frau und alevitisch sein in der Stadt im Lichte der Diskussionen über angebliche Freiheit/Pseudo-Freiheit und über Wesensgleichheit. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 14 (Juni 2017), 163–198. DOI:https://doi.org/10.24082/abked.2016.14.007.

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