Die Sufis von Karacadağ und die Anhänger von Schah Ismail Khatai

Autor/innen

  • Farman Omid Independent Researcher

DOI:

https://doi.org/10.24082/2024.abked.471

Schlagworte:

Karadağlu, Safawiyya, Schamlu, Schah Ismail, Kalif, Sufi, Karacadağ

Abstract

Um die Entstehung eines Staates besser zu verstehen, gilt es, die Methode zu analysieren, mit der der Gründer dieses Staates seine Macht erlangte, und die daraus resultierenden Zusammenhänge zu erkennen. Auch der Safawidenstaat bildet hierbei keine Ausnahme. Denn dieser Staat entstand zunächst als eine mystische Bewegung, die sich um eine Tekke formierte, und trat erst nach einer etwa zweihundertjährigen Ausweitung seines Wirkungsfeldes als Staat auf die historische Bühne. Eine Kenntnis der Gemeinschaften, die in diesem Prozess, insbesondere bei der Gründung, eine Rolle gespielt haben, ist daher unerlässlich. Nur so lassen sich die Eigenschaften und die Natur dieses Staates, insbesondere in seiner Gründungsphase, verstehen.

Das Hauptziel dieser Studie besteht daher darin, die Rolle der in der Region Karacadağ ansässigen Sufis in der Gründungsphase des Safawidenstaates durch Schah Ismail I. zu analysieren. In der bisherigen Forschung zur Safawiden-Ära wurden die Sufis von Karacadağ zwar immer wieder neben den Kizilbasch und Talyisch erwähnt, ihre Rolle im Aufstieg des Safawiden-Staates wurde dabei jedoch nie eingehend untersucht. Darin liegen die Bedeutung und die neue Perspektive dieses Beitrags.

Die Studie beruht auf einem qualitativ-analytischem Ansatz. Sie stützt sich einerseits auf Originalschriften, Archivdokumente und Feldforschungsdaten und trägt andererseits in Primärquellen und Dokumenten verstreut vorhandene Informationen zusammen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Karacadağ-Sufis, ähnlich wie die anatolischen Turkmenen, zu den ältesten Anhängern des Safawiden-Ordens gehörten, Schah Ismail und seine Babas in verschiedener Weise unterstützten und auch nach der Gründung des Staates den Safawiden-Herrschern weiterhin loyal dienten. Es scheint, dass die geringe geografische Größe von Karacadağ sowie die im Vergleich zu den Kizilbasch-Stämmen Anatoliens geringere Bevölkerungsdichte der Region dazu geführt hat, dass ihre Rolle beim Aufstieg des Safawidenstaates übersehen oder als unbedeutend angesehen wurde.

Diese Studie versucht, diese Lücke zu schließen, indem sie zugleich die Glaubensmerkmale der in der Region lebenden turkmenischen Gemeinschaften aufzeigt. So werden auch die religiösen Gründe erkennbar, die ihre Unterstützung bei der Gründung des Safawidenstaates untermauerten.

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Veröffentlicht

2024-12-27

Zitationsvorschlag

[1]
Omid, F. 2024. Die Sufis von Karacadağ und die Anhänger von Schah Ismail Khatai. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 30 (Dez. 2024), 205–240. DOI:https://doi.org/10.24082/2024.abked.471.

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