Handschriftliche Exemplare von Viranis Divan
DOI:
https://doi.org/10.24082/2022.abked.382Schlagworte:
Viranî, divan, Manuskripte, alevitisch-bektaschitische LiteraturAbstract
Virani (auch bekannt als Aşık Virani, Viran Abdal, Virani Baba) ist ein Logen-Dichter, der im frühen siebzehnten Jahrhundert lebte und beim Volk so beliebt war, dass er zu den sieben großen Dichtern des Alevitentums zählt. Er zeichnete sich besonders durch seinen Glauben an den Hurufismus und die Göttlichkeit Alis aus. Bis heute gibt es jedoch nur äußerst begrenzte, ungenaue, unvollständige oder ungenaue Studien und Informationen über das Leben Viranis.
Verschiedene Schriftwerke, in denen sich die Gedichte und Weisheiten finden, die er zeitlebens verfasste, sind bis in die Gegenwart erhalten geblieben. Diese Werke werden im Allgemeinen in zwei Hauptkategorien eingeteilt: Divan („Gedichte“) und Risale („Sendschriften“). Die als Divan bekannte Gedichtsammlung Viranis enthält Verse über den Hurufismus und den Glauben an die Göttlichkeit Alis, sowie religiöse und sufistische Gedichte zu verschiedenen Themen. Virani verwendet in seinem Divan diverse Muster des Aruz und verschiedene Versformen der Divan-Dichtung und der Volksdichtung (Ghazal, Musammat Ghazal, Müstezat Ghazal, Dörtleme, Murabba, Muhammes, Museddes, Tercî-Bend, Masnavi), und demonstriert auf diese Weise, dass er in Bezug auf die Form mindestens so begabt ist wie ein durchschnittlicher Divan-Dichter. Bei der Risale handelt es sich dagegen um eine zusammengefasste und kommentierte türkische Version der Cavidanname von Fazlullah, dem Gründer des Hurufismus. Obwohl Virani gelegentlich auf die Versform zurückgreift, um seine Ansichten zu untermauern, ist das Werk im Allgemeinen in Prosaform verfasst. In der Risale stehen der Hurufismus, die Lehren sufistischer Bruderschaften und andere Themen des Sufismus im Vordergrund.
Das Hauptziel dieses Artikels ist es, die handgeschriebenen Ausgaben von Viranis Divan vorzustellen und auszuwerten. Zu diesem Zweck wurde zunächst eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt und staatliche, universitäre und kommunale Bibliotheken in der Türkei, allen voran die Nationalbibliothek, sowie Archive in staatlichen und universitären Bibliotheken im Ausland und verschiedene Privatarchive gesichtet, um die handgeschriebenen Divane zu identifizieren, bei denen anzunehmen ist, dass sie von Virani verfasst wurden. Anschließend wurden die verschiedenen Exemplare des Divans hinsichtlich ihrer Form und ihres Inhalts analysiert. Angesichts der Tatsache, dass bisherige Arbeiten zu Viranis Divan in der Regel darauf beschränkt waren, ein bestimmtes Exemplar in das moderne Alphabet zu übertragen, leisten die neuen handschriftlichen Divan-Exemplare eine wichtige Hilfestellung für künftige Forschungsarbeiten zu Virani.
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