Eine Betrachtung des Mahdi-Diskurses und des Jahres 1000 der Hedschra im Kontext des Şahkulu-Aufstands

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DOI:

https://doi.org/10.24082/2022.abked.368

Schlagworte:

Mahdi, Jahr 1000 der Hedschra, Turkmenen, Kizilbasch, Şahkulu, Schah Ismail, Osmanen

Abstract

Um sich die Macht, die dem Bild des Erlösers innewohnt, zunutze zu machen, haben diverse Personen sich selbst im Laufe der Geschichte des Islams zum „Mahdi“ ernannt. Darüber hinaus haben zahlreiche politische Formationen und die Mitglieder religiös-sufistischer Gruppen und Sekten das Oberhaupt ihrer jeweiligen Gemeinschaft als den Mahdi betrachtet. Bestehende Regierungen, politische Formationen/Bewegungen und Glaubensrichtungen, die diese Mahdis als ihre Rivalen betrachteten, wurden zum Inbegriff des Bösen erklärt. Aus diesem Gegensatz zwischen Repräsentationen des Guten und des Bösen entwickelten sich gewaltige Rivalitäten, wobei die sich zum Mahdi aufschwingenden Anführer bzw. Glaubensführer das Ziel verfolgten, die rivalisierenden politischen Formationen auszuschalten und selbst die Macht zu übernehmen. Derlei Dynamiken sind seit den Anfängen des Islams zu beobachten und waren stets durch ähnliche Merkmale gekennzeichnet. So bedienten sich auch die meisten Aufstände, die sich aufgrund eines solchen Denkens ereigneten, ähnlicher Methoden. Der Şahkulu-Aufstand von 1511 stellt dabei keine Ausnahme dar. Diese Studie untersucht die auf die Idee des Mahdi bezogenen Aspekte des Şahkulu-Aufstands und das Vorgehen von Şahkulu. Ausgehend von den grundsätzlichen Fragen, die diesbezüglich gestellt werden, werden einige Schlussfolgerungen hinsichtlich der Rolle, die der Mahdi-Diskurs im Kontext des Aufstands spielte, gezogen. Welchen Stellenwert hatte die Idee des Mahdi im Islam des 16. Jahrhunderts? Warum verwendeten die Führer der islamischen Staaten des 16. Jahrhunderts (Osmanen, Safawiden und Baburiden) und Sekten den Titel des Mahdi? Wie erlangte Şahkulu diesen Titel? Welche Metaphern des Mahdi-Bildes machte sich Şahkulu zunutze? Wie nutzte er das Charisma Schah Ismails für seine politischen Interessen aus? Diese Fragen, von denen diese Studie geleitet ist, werden im Schlussteil der vorliegenden Arbeit beantwortet. Im Kontext der oben genannten Fragen wird in dieser Studie erörtert, welche Auswirkungen das Jahr 1000 nach der Hedschra auf die Vorstellung vom Mahdi im 16. Jahrhundert hatte, wie der Mahdi-Diskurses, der sich im Şahkulu-Aufstand als dem ersten der von der Idee des Mahdi geleiteten Kizilbasch-Aufstände, die im 16. Jahrhundert stattfanden, beobachten ließ, diesen Aufstand beeinflusste und welche Grundlage er für nachfolgende Aufstände schuf. Dabei werden die wichtigsten Quellen, Berichte, Briefe und Forschungsarbeiten unter Anwendung einer deskriptiven, interpretativen und ganzheitlichen Methode vergleichend analysiert.

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Veröffentlicht

2022-07-16

Zitationsvorschlag

[1]
Artan, M. 2022. Eine Betrachtung des Mahdi-Diskurses und des Jahres 1000 der Hedschra im Kontext des Şahkulu-Aufstands. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 25 (Juli 2022), 103–136. DOI:https://doi.org/10.24082/2022.abked.368.

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