Ein Kommentar zu Virânȋ Abdal‘s Deyiş, das mit dem Matla (Distichon) “Elif u Mim‘den Aldık Sırr-ı Kuran” beginnt

Autor/innen

  • Hüseyin Albayrak Musiker-Autor

DOI:

https://doi.org/10.24082/2022.abked.360

Schlagworte:

Aleviten und Bektaschiten, Virani, Alevitische Dichtungstradition, Erläuterung

Abstract

In der Literatur des Aleviten- und Bektaschitentums haben die Volksdichter die Zustände, die sie während spiritueller Reisen durchlaufen haben, in symbolischer Form mittels weiser Gedichte ausgedrückt. Dies liegt vor allem daran, dass sich diese im Innern erlebten Zustände lassen nur durch Symbole und literarische Stilmittel wie Lugaz (Rätsel), Teşbih (Gleichnis) und Tevriye (Doppeldeutigkeit) an die Oberfläche, in die materielle Welt tragen lassen. Zahlreiche Tevil (Intepretation), Şerh (Erläuterung) und Tevcih (Kommentar) sind verfasst worden, um den wahren Bedeutungsgehalt hinter der symbolischen Sprache der innerhalb dieser literarischen Tradition entstandenen verschiedenen Gedichtformen wie Nefes, Deyiş, Nutuk usw. zu erklären. Bei der Lektüre eines Textes, der zur Erläuterung eines literarischen Werks geschrieben wurde, sei es ein Tevil, Şerh oder Tevcih, fragen wir uns unweigerlich: “Hat der Dichter das wirklich so gemeint?” Die Bedeutung jedes literarischen Textes entwickelt sich jedoch von dem Moment an, in dem er seine Quelle verlässt, entsprechend der Wahrnehmungsebene seines Adressaten/Lesers. Doch auch wenn die Erläuterungen und Interpretationen all dieser Gedichte, deren Ursprung die göttliche Inspiration ist, deren Wahrheit nicht vollständig erfassen können, stellen sie hinsichtlich der Analyse der tieferen Bedeutungsschichten der betreffenden Gedichte dennoch eine wertvolle Quelle dar. Auf Grundlage des glaubensbezogenen Wissensschatzes des Autors wird in dem vorliegenden Artikel der Versuch unternommen, ein Gedicht von Virânî Abdal, einem der sieben großen Dichter bzw. der sieben Poeten des Inneren, wie sie im Kanon genannt werden, in der Dichtungstradition des Aleviten- und Bektaschitentums, die gewissermaßen das Manifest des alevitisch-bektaschitischen Glaubens formt, auf seine Bedeutung hin zu interpretieren.

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Veröffentlicht

2022-07-15

Zitationsvorschlag

[1]
Albayrak, H. 2022. Ein Kommentar zu Virânȋ Abdal‘s Deyiş, das mit dem Matla (Distichon) “Elif u Mim‘den Aldık Sırr-ı Kuran” beginnt. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 25 (Juli 2022), 159–183. DOI:https://doi.org/10.24082/2022.abked.360.

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