Die Institutionalisierung Der Aleviten in Deutschland

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.24082/2021.abked.335

Schlagworte:

Alevitische Institutionalisierung, Deutschland, Aleviten, Alevitentum, Dede-zentriert, Kulturzentriert

Abstract

Während mittlerweile 60 Jahre seit dem Beginn der Arbeitsmigration aus der Türkei nach Deutschland vergangen sind, gibt es in der Türkei leider nur eine überschaubare Anzahl an Publikationen über das Schicksal der Aleviten und ihren Existenzkampf in Deutschland, obwohl sie von vielen Forschern als die am stärksten von der Migration betroffene Gruppe angesehen werden. Dabei ließ sich der vielerseits als “alevitisches Erwachen” bezeichnete Existenzkampf der Aleviten im städtischen Kontext, der in den 1990er Jahren Fahrt aufnahm, erstmals in Deutschland beobachten. Im Rahmen dieser Studie wurde der Prozess der alevitischen Institutionalisierung in Deutschland untersucht, im Zuge dessen 1987 die erste offizielle alevitische Einrichtung entstand. In der Disziplin islamischen Konfessionsgeschichte zu verorten, legt dieser Artikel einen besonderen Fokus auf das Verhältnis von “Idee” und “Ereignis”. Darüber hinaus wurden auch qualitative Forschungsmethoden aus dem Bereich der Sozialwissenschaften angewendet. Die Studie basiert auf teilnehmender Beobachtung und Interviews, die einen Zugang zu den Erfahrungen der befragten Personen gewähren sollten. In dieser Hinsicht wurde ein phänomenologischer Ansatz verfolgt. Auf Grundlage eines halbstrukturierten Fragebogens wurden Tiefeninterviews mit einem Großteil der Personen, die die alevitische Institutionalisierung in Deutschland eingeleitet haben, geführt, um den Institutionalisierungsprozess anhand der von ihnen gegebenen Informationen zu dokumentieren. Als Grundgesamtheit der Studie wurden die institutionellen Strukturen bestimmt, die mit dem Ziel entstanden sind, die in verschiedenen Städten Deutschlands lebenden Aleviten im religiösen Bereich zu repräsentieren, wobei die Personen, die an der Gründung dieser institutionellen Strukturen beteiligt waren oder derzeit in deren Führung sitzen, bewusst ausgewählt wurden. Bei der Durchführung des phänomenologischen Ansatzes wurde sehr stark darauf geachtet, das Vertrauen der Personen zu sichern, die eine wichtige Rolle bei der alevitischen Institutionalisierung gespielt haben (bzw. spielen) und das Phänomen der Studie bilden. Um ein vertrauensvolles Umfeld zu schaffen, stellte auch der Autor der Studie seine alevitische Identität in den Vordergrund. Die von den Interviewpartnern bereitgestellten Informationen und Dokumente über den institutionellen Prozess wurden mit den Informationen anderer Interviewpartner und den Angaben in Memoiren verglichen, um die Richtigkeit von Informationen zu prüfen.

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Veröffentlicht

2021-12-30

Zitationsvorschlag

[1]
Keleş, B. 2021. Die Institutionalisierung Der Aleviten in Deutschland. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 24 (Dez. 2021), 3–46. DOI:https://doi.org/10.24082/2021.abked.335.

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