Geburtsbräuche bei den Tahtacı Aleviten im Dorf Yılmazköy der Provinz Aydın

Autor/innen

  • Ahu Zeynep Duman M.A., Aydın

DOI:

https://doi.org/10.24082/2019.abked.261

Schlagworte:

Tahtacı, Alevit, Übergangszeiten, Aydın, Yılmazköy

Abstract

In der mündlich überlieferten und in der existierenden schriftlichen Literatur werden die als Tahtacı bezeichneten alevitischen Gemeinschaften, die von Zentral-Asien nach Anatolien umsiedelten, als Oghus-Türken (Oğuz Türkleri) erwähnt. Die Gemeinschaft, die aufgrund ihrer ausgeübten Beschätigung mit dem Holz als “Tahtacı” und “Ağaçeri” bezeichnet wurde, lebt gegenwärtig verstreut in den Regionen des Mittelmeeres, der Ägäis und des Marmara Gebiets. Die Gemeinden, die im historischen Prozess ihren Lebensunterhalt mit Holzbeschäftigung verdienten und sich in den Waldgebieten als Nomadenfamilien niederließen, sind gegenwärtig auch mit anderen Arbeiten beschäftigt, die über die Forstwirtschaft hinausgehen und sie haben auch angefangen, ein Leben in den Stadtzentren oder in den Regionen, die den Städten nah sind, zu führen.

Man kann bei den Tahtacı Alevi-Gemeinschaften die Ordenshaus (Ocak) zentrierte Organisation beobachten, welches als Gründer und Lebensspender des alevitischen Glaubenssystems verstanden wird. Die Tahtacı-Aleviten, die verstreut in sehr weiten Regionen leben, sind zwei alevitischen Ordenshäusern (Alevi Ocağı) verbunden: das Ordenshaus Yanyatır und das Ordenshaus Hacı Emirli. Von diesen beiden alevitischen Ordenshäusern verfügt das Yanyatır Ordenshaus über die meisten Strebenden (talip). Das historische Zentrum des Yanyatır Ordenshauses (Yanyatır Ocağı) befindet sich im Dorf Durhasan Köyü in Adana-Ceyhan, welches seine Existenz unter dem Namen des charismatischen Glaubensführers und Gründers fortsetzt. Das Zentrum des Hacı Emirli Ordenshauses (Hacı Emirli Ocağı), welches unter der charismatischen Glaubensführung von İbrahim Sâni gegründet wurde, befindet sich im Dorf Çerçi Köyü in Gaziantep-İslahiye.

Die Ansiedlung der Tahtacı Alevi-Gemeinschaften in der Stadt Aydın geht nach historischen Dokumenten bis in das 14. Jahrhundert zürück. Die Gemeinden, die den Ordenshäusern Yanyatır und Hacı Emirli verbunden sind, leben in den Grenzen der Stadt Aydın. In dem Dorf Yılmazköy, welches den Gegenstand unserer Studie bildet, leben Strebende (talip), die dem Yanytatır Ordenshaus verbunden sind. In lakonischen Erzählungen wird berichtet, dass das Dorf Yılmazköy vor zwei Hundert Jahren gegründet worden ist. Die Tahtacı-Aleviten, die ihr Leben als geschlossene Gemeinschaften weitergeführt haben, haben es auch geschafft, ihr traditionelles Leben bis in die Gegenwart hinein aufrechtzuerhalten. In diesem Kontext bestehen viele traditionellen Elemente im Dorf Yılmazköy in Aydın in lebendiger Form weiter. Wir haben über das Dorf Yılmazköy, wo wir festgestellt haben, dass die traditionelle Strukutur hier in intensiver Form fortgesetzt wird, eine Masterarbeit geschrieben, deren Gegenstand die Übergangszeiten bildete. Wir werden in diesem Artikel die “Geburt”, die wir im Rahmen der Übergangszeiten in unserer Studienarbeit behandelt haben, im Lichte der Beschreibungen und Analysen, die wir über die Literatur und über die Feldstudien gewonnen haben, präsentierten.

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Veröffentlicht

2019-12-30

Zitationsvorschlag

[1]
Duman, A.Z. 2019. Geburtsbräuche bei den Tahtacı Aleviten im Dorf Yılmazköy der Provinz Aydın. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 20 (Dez. 2019), 209–274. DOI:https://doi.org/10.24082/2019.abked.261.

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