Die Präferenzen der Aleviten nach den Ergebnissen des Referendums vom 16. April 2017 (am Beispiel der Provinz Sivas)
DOI:
https://doi.org/10.24082/2018.abked.72Schlagworte:
Alevitentum, Referendum, BeschlussAbstract
Die Stimmberechtigten werden bei der Stimmabgabe von verschiedenen Faktoren beeinflusst, auf deren Grundlage sie auch ihre Präferenzen bestimmen und ihre Stimme abgeben. Seit den 1980er Jahren ist die Politik auf der ganzen Welt auf einer wachsenden Skala von kulturellen Identitäten bestimmt worden. Da es auch in unserem Land angefangen hat, die Parteimitgliedschaften immer mehr über die kulturellen Identitäten zu definieren, ist die Beziehungsebene zwischen den ethnischen und den religiösen Wurzeln einerseits und der Politik andererseits zu einem der wichtigsten Faktoren für die Bestimmung des Wählerverhaltens geworden. Ähnliche Präferenzen werden auch in den Referendum-Phasen realisiert. Die WählerInnen votieren oft für eine Partei, die sie auch in einem Referendum unterstützt haben.
Die Aleviten, die in der politischen Geschichte der Türkei eine wichtige Rolle bei den Wahlen gespielt haben, bevorzugten generell die Republikanische Volkspartei (CHP). Dieser Umstand führt aus Sicht der Aleviten dazu, dass sie die natürliche Basis dieser Partei bilden und dass die nationalistischen und religiösen Rechtsparteien, zu denen sie seit jeher distanziert stehen, für sie keine Alternative darstellen. In dieser Studie soll herausgefunden werden, welche Faktoren die alevitischen WählerInnen, die am 16. April im Referendum mit großer Mehrheit mit “Nein” stimmten, in ihren Präferenzen berücksichtigt haben. In diesem Rahmen wurden die Ergebnisse des Referendums der Provinz Sivas vom 16. April 2017 analysiert.