Der Konflikt zwischen den Safawiden und den Muscha‘scha: Eine Analyse politischer, konfessioneller und sozialer Transformationen
DOI:
https://doi.org/10.24082/2024.abked.473Schlagworte:
Safawiden, Schah Ismail, Muscha‘scha, Hoveizeh, Zwölfer-SchiismusAbstract
Die schiitischen Bewegungen des 14. und 15. Jahrhunderts waren bedeutende Kräfte, die die politischen, sozialen und religiösen Strukturen der Region prägten. Gruppen wie die Hurufi, Muscha‘scha, Ahl-e Haqq und Safawiden entwickelten Ansätze, die nicht nur konfessionelle Werte, sondern auch politische Autoritäten infrage stellten. Unter diesen Bewegungen etablierten die Safawiden besonders nach dem Machtantritt von Schah Ismail im Jahr 1501 den Zwölfer-Schiismus (İsnâaşeriyye) als offizielle Staatsreligion. Sie konzentrierten sich auf den Aufbau einer religiösen Identität und die Gewinnung gesellschaftlicher Unterstützung. Dieser Prozess ebnete den Weg für Konflikte zwischen verschiedenen konfessionellen und ethnischen Gruppen und bildete die Grundlage für die religiösen und politischen Transformationen in der Region. Die Herausbildung und Evolution der Safawiden und Muscha‘scha als eigenständige Gruppen vollzog sich in dem Spannungsfeld dieser politischen, sozialen und kulturellen Bedingungen. Die Konkurrenz zwischen den beiden Gruppen verschärfte ihre Suche nach Legitimität und ihre doktrinären Diskurse. Während die Safawiden die Macht in der Region an sich rissen, versuchten die Muscha‘scha, in Gebieten wie Hoveizeh und Irak al-Arab durch effektive Propaganda ihre eigene Legitimation zu sichern. Diese Dynamiken führten dazu, dass konfessionelle Unterschiede stärker hervortraten und politische Interaktionen zunahmen.
In diesem Artikel werden die Safawiden und Muscha‘scha anhand mehrerer zentraler Aspekte verglichen. Dabei liegt ein Schwerpunkt darauf, wie die Führer der Safawiden ihre religiöse Autorität etablierten, welche Maßnahmen sie ergriffen, um ihre ideologischen Grundlagen und den Zwölfer-Schiismus durchzusetzen, und politische Allianzen sowie die Unterstützung der Bevölkerung gewannen. Gleichzeitig wird untersucht, wie die Muscha‘scha auf den Aufstieg der Safawiden reagierten, welche Dynamiken diese Reaktionen prägten und wie sie ihre Propagandastrategien und gesellschaftliche Unterstützung aufbauten. Beim Vergleich der Propaganda- und Legitimationsstrategien der Safawiden und Muscha‘scha wird analysiert, wie die Safawiden die Macht erlangten und welche politischen Maßnahmen die Muscha‘scha als Reaktion ergriffen. Ziel ist es, die religiösen und politischen Dynamiken dieser Epoche offenzulegen.
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