Die Entdeckung eines verborgenen Erbes in der bektaschitischen Tradition: Eine Untersuchung der unveröffentlichten Gedichte von Bedri Noyan Dedebaba und ihrer mystischen Tiefe

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.24082/2024.abked.468

Schlagworte:

Bedri Noyan Dedebaba, Bektaschitentum, Mystik, Gedicht, grammatische Struktur, Sprache

Abstract

Das Ziel dieser Studie besteht darin, 23 bisher unveröffentlichte Gedichte von Bedri Noyan Dedebaba hinsichtlich ihrer inhaltlichen, sprachlichen und stilistischen Merkmale zu analysieren. Bedri Noyan Dedebaba, der als 36. Meister des bektaschitischen Babagan-Ordens eine bedeutende Rolle einnimmt, hat mit seinen mystischen Gedichten einen weitreichenden Einfluss ausgeübt. Die Untersuchung zeigt, dass Dedebabas Verständnis von Mystik sich vor allem um Themen wie göttliche Liebe, den Kampf mit dem eigenen Selbst, moralische Ratschläge und Selbsterkenntnis dreht. Seine Gedichte sind von spirituellen und philosophischen Elementen geprägt und zeichnen sich durch eine einfache Sprache aus. Während der Dichter die göttliche Liebe und die Reise zu Gott betont, unterstreicht er zugleich die Bedeutung eines tugendhaften Lebens innerhalb der Gesellschaft. Ebenso werden in den findet in den Gedichten durch Bilder eine darstellende Auseinandersetzung mit den metaphysischen Verbindungen zwischen Natur, Universum und Mensch statt.

In der Studie wurden zudem Wortwahl, Satzstruktur, Metrik und Rhythmus der Gedichte analysiert, die Bedri Noyan unter den Pseudonymen Âşık Noyan, Bedri Noyan Dedebaba und Bedri Noyan verfasste. Diese Gedichte, die Teil der traditionellen türkischen mystischen Dichtung sind, wurden als Sechs-, Sieben- und Achtsilber verfasst und fallen durch Reime, Redif (Reimformeln) sowie rhythmische Pausen innerhalb der Verse auf. Drei der 23 Gedichte verwenden das Aruz-Metrum und sind im Schema Mef’ûlü mefâîlü mefâîlü fa’ûlün verfasst. Durch die Verwendung einfacher Sätze, sich wiederholender Ausdrücke und direkter Ansprache vermittelt der Dichter die spirituelle Tiefe seiner Werke auf wirkungsvolle Weise. In den Gedichten werden die Herausforderungen des Derwischs auf seinem Weg zur göttlichen Liebe, die Läuterung des eigenen Selbst und die Erreichung der göttlichen Wahrheit mit poetischer Harmonie dargestellt.

Die unveröffentlichten Gedichte von Bedri Noyan Dedebaba spiegeln mit ihrem originellen Stil die spirituelle Tiefe und didaktischen Merkmale der mystischen Tradition wider. Die in einfacher Sprache und rhythmischer Harmonie verfassten Gedichte können als bedeutende Werke angesehen werden, die die Lehren der bektaschitischen Tradition an zukünftige Generationen weitertragen.

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Veröffentlicht

2024-12-27

Zitationsvorschlag

[1]
Erdem, C. 2024. Die Entdeckung eines verborgenen Erbes in der bektaschitischen Tradition: Eine Untersuchung der unveröffentlichten Gedichte von Bedri Noyan Dedebaba und ihrer mystischen Tiefe. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 30 (Dez. 2024), 241–278. DOI:https://doi.org/10.24082/2024.abked.468.

Ausgabe

Rubrik

Artikel