Heiraten bei den Aleviten des Dorfes Kayi in Çorum

Autor/innen

  • Zöhre Çetin Adnan Menderes Universität

DOI:

https://doi.org/10.24082/abked.2017.15.010

Schlagworte:

Heirat, Çorum, Kayı köyü (Das Dorf Kayı), Aleviten, Ritual

Abstract

In Arbeiten, die auf der Disziplin der Volkskunde basieren, spricht man von “Übergangsperioden”, die als Phasen des menschlichen Lebens definiert werden. Es gibt viele Rituale und Glaubenspraktiken, die basierend auf Übergangsperioden ausgeübt werden. Aus Sicht türkischer Kultur übernehmen Rituale mit Fokussierung auf die Übergangsperiode die tragende und lebensbejahende Rolle für viele Faktoren. In diesem Zusammenhang fallen die Erkenntnisdaten, die in den Arbeiten über Übergangsperioden gewonnen werden, in den Arbeitsbereich vieler Disziplinen. Sowohl die Rituale als auch die mit diesen Ritualen entstandenen Texte und Praktiken geben insbesondere einem Forscher, dessen Arbeitsgebiet die Volkskunde ist, die Möglichkeit, sie in vielerlei Hinsicht zu untersuchen. In diesem Zusammenhang wurden im Rahmen der Volkskunde zum Thema Übergangsperioden viele Arbeiten veröffentlicht. Eines der Inputs aus diesen Veröffentlichungen weist darauf hin, dass die Tradition, die sich aus der Fokussierung der Übergangsperioden herausbildet, je nach Region und Zugehörigkeit zur Glaubensgruppe wandelt. Bei dem Dorf Kayı in der Kreisstadt Mecitözü der Provinz Çorum, welches den Untersuchungsstand unserer Arbeit bildet, handelt es sich um eine alevitische Siedlung. Alevitische Gemeinschaften, die den Charakter einer geschlossenen Gesellschaft aufweisen, zählen wegen ihrer Glaubenssystem fokussierten Struktur zu den Gesellschaften, die die traditionelle Struktur am stärksten leben und tragen. Aus diesem Grund ist es möglich, die Existenz vieler Rituale, die sich durch das moderne Leben schnell verändern und ihre Funktionalität verlieren, in den alevitischen Gesellschaften vorzufinden. Alevitische Gesellschaften machen einen Wandel durch, der auf die Migration der letzten fünfzig Jahre zurückzuführen ist. Durch die Auswanderung sowie Migration nach Ausland und im Inland gehen viele Faktoren verloren oder verändern sich, die vor allem in einem Dorf basierten Lebensraum praktikabel waren. In der vorliegenden Abhandlung werden die “Ehe” basierten Rituale und Glaubenspraktiken in den Übergangsperioden der sesshaften Alevitischen Gemeinde im Dorf Kayı durch Feldarbeiten gesammelt und im Kontext des Alevitischen Glaubenssystems und der geographischen Einflüsse beschrieben und analysiert. Jene Elemente, die heute nicht mehr praktiziert werden, werden im Kontext des Wandels festgestellt und analysiert.

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Veröffentlicht

2017-06-01

Zitationsvorschlag

[1]
Çetin, Z. 2017. Heiraten bei den Aleviten des Dorfes Kayi in Çorum. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 15 (Juni 2017), 223–254. DOI:https://doi.org/10.24082/abked.2017.15.010.

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