Von einem Bektaschi zum Zeitpunkt der osmanischen Reformperiode: Wie wurde der Geistliche Hüseyin Yaşar zum Ungläubigen?

Autor/innen

  • Eray Yılmaz Yıldız Teknik Universität

DOI:

https://doi.org/10.24082/abked.2017.15.005

Schlagworte:

Bektaschi, osmanische Identität, Reformperiode im Osmanischen Reich (Tanzimat), Osmanisches Reich, Albanien

Abstract

In diesem Artikel liegt der Fokus, vor dem Hintergrund der im Osmanischen Reich zum Zeitpunkt der Reformperiode implementierten osmanischen Identitätspolitik, auf dem bektaschitischen Geistlichen sowie dem bektaschitischen-Tekke (ähnelt strukturell dem Kloster) angehörigen Hüseyin Yaşar. Dass im Jahre 1826 u.a. durch Janitscharen-Soldaten geräumte bektaschitische-Tekke, dessen Sunnitisierung ab diesem Zeitpunkt im Rahmen der zentral durchgesetzten modernen Identitätspolitik angestrebt wurde, sah sich mit dem Vorwurf ungläubig, gottlos und ablehnend gegenüber dem Islam zu sein konfrontiert. Auch während der Reformperiode hielt die angeführte Identitätspolitik des Osmanischen Reiches an; bektaschitische- Tekke’s sowie Bektaschiten wurden erneut mit Ungläubigkeit und Gottlosigkeit beschuldigt mit dem Ziel sie aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben zu isolieren. Der Artikel beschäftigt sich zunächst mit der Analyse der Identitätspolitik während der Reformperiode im Osmanischen Reich. Darauf aufbauend wird die in dieser Zeit gegenüber den Bektaschiten angewandte Identitätspolitik und die Politik bzw. Methode der Sunnitisierung auf Basis von osmanischen Archivdokumenten und Quellen näher untersucht. Ziel des Artikels ist es, der Frage, warum und mit welchen Gründen der bektaschitische Geistliche Hüseyin Yaşar Baba während der Reformperiode als ungläubig und gottlos beschuldigt wurde, nachzugehen. Ferner soll diskutiert werden, inwiefern diese Thematik aus religiöser und politischer Perspektive für das Osmanische Reich relevant ist. Denn nach der osmanischen Macht hätten die Bektaschiten sowohl die Grenzen des sunnitischen Glaubens als auch eine politische rote Linie überschritten. Aus diesem Grund wurden die Bektaschiten nach der 1826 eingeführten modernen Identitätspolitik als nicht loyal zur osmanischen Regierung angesehen und als religiöse sowie politische Bedrohung wahrgenommen. Die Beschuldigung von Hüseyin Yaşar Baba als ungläubigen und die Durchführung und Anwendung der osmanischen Identitäts- sowie Sunnitierungspolitik am Beispiel der Bektaschiten zeigt, dass diese Thematik im Kontext des Laizismus neu betrachtet und interpretiert werden sollte.

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Veröffentlicht

2017-06-01

Zitationsvorschlag

[1]
Yılmaz, E. 2017. Von einem Bektaschi zum Zeitpunkt der osmanischen Reformperiode: Wie wurde der Geistliche Hüseyin Yaşar zum Ungläubigen?. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 15 (Juni 2017), 93–120. DOI:https://doi.org/10.24082/abked.2017.15.005.

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Artikel