Eine historische Analyse der Gojal (Ober Hunzukuc) Wahi im Kontext des Badachschan İsmailitentums

Autor/innen

  • Zahide Ay Konya Necmettin Erbakan University Faculty of Humanities and Social Sciences History Department

DOI:

https://doi.org/10.24082/2019.abked.239

Schlagworte:

Wahi, Kirgise, İsmailit, Davet-i Nasır, Gojal, Hunzukuc, Badachschan

Abstract

Diese Studie bezweckt eine historische Analyse darüber zu liefern, wann und wie die Wahi von Ober Hunzukuc zu Ismailiten geworden sind. Ober Hunzukuc, in der einheimischen Sprache als Gojal bekannt, bezeichnet seit dem Mittelalter den in der Region als Badachschan bekannten Teil des in Pakistan liegenden Karakurum Gebirges. Die Wahi gehören wie alle übrigen Völker aus Badachschan der ostiranischen Sprachfamilie. In dieser Hinsicht sollten die Wahi aus Gojal genauso wie die Wahi aus Afghanistan, Tadschikistan und China-Turkestan im Rahmen des zentralasiatischen Kulturkreises bewertet werden. Wenn ihre Identität zur Hälfte durch das Wahitum gebildet wird, dann wird wohl die andere Hälfe durch die Tradition der Davet-i Nasır gebildet, die eine Interpretation des zentralasiatischen Ismailitentums ist. Wenn auch die Völker des Oberen Hunzukuc abhängig von ihrer Glaubensart unter differenzierten Namen wie Nasıri, Penctani, Mevlevi, Aga Khan bezeichnet werden, so lautet die Bezeichnung, welche ihnen selbst bekannt ist, Davet-i Nasır, welche auf Nasır-ı Hüsrev zurückgeht. Die Tradition von Davet-i Nasır, welche die markanteste Eigenschaft ihrer Glaubensart ist, überlässt in der Gegenwart ihren Platz langsam der Nizari Hodscha Tradition, die eine noch institutionalisierte Organisationsform darstellt, welche unter den Ismailiten in Gojal das wichtigste Diskussionsthema bildet. Eines der wichtigen Merkmale der Region, die im Rahmen sowohl der zentralasiatischen als auch der Ismailitischen Studien bildet, betrifft die Existenz der türkischsprachigen kirgisischen Stämme, die in Gojal zu Ismailiten und als Folge davon auch zu Wahi geworden sind. Anders als die sunnitischen Kirgisen, die in die ismailitischen Siedlungsgebiete nach Tasgurkan (China), Murgab (Tadschikistan) und Wahan (Afghanistan) umgezogen sind, wurden die Kirgisen, die nach Gojal umsiedelten, ismailisiert. Es sieht danach aus, als ob ihre Ismailitisierung zugleich auch ihre Wahitisierung mit sich gebracht hätte. Es zeigt sich, dass sich die sämtliche Geschichte dieser Völker sowie der Tadschiken aus den Bergregionen und die der Wahi, die zu keiner Zeit in der zentralasiatischen Politik Persiens eine zentrale Rolle eingenommen haben, fast auf die mündlich überlieferte Tradition stützt. Aus diesem Grunde stützt sich diese Arbeit jenseits von ganz wenigen historischen Quellen größtenteils auf die Feldstudie, die wir im Jahr 2015 in Ober Hunzukuc durchgeführt haben.

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Veröffentlicht

2019-06-30

Zitationsvorschlag

[1]
Ay, Z. 2019. Eine historische Analyse der Gojal (Ober Hunzukuc) Wahi im Kontext des Badachschan İsmailitentums. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 19 (Juni 2019), 81–112. DOI:https://doi.org/10.24082/2019.abked.239.

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