Die Bektaschi Derwischklöster (Tekke) und Sufizellen (Zaviye) in Didymoticho in den Osmanischen Quellen des XV. und des XVI. Jahrhunderts

Autor/innen

  • Levent Kayapınar Tekirdağ Namık Kemal Üniversitesi

DOI:

https://doi.org/10.24082/2018.abked.196

Schlagworte:

Bektaschi, Osmanen, Rumelien, Didymoticho, Derwischklöster, Sufizelle

Abstract

Nach Eroberungen der Festung Tzympe (Çimpi) im Jahre 1352 und der anschließenden Eroberung der Festung Gallipoli (Gelibolu) im Jahre 1354 setzten sich die Osmanen nach Balkan ab und fuhren dort mit ihren Eroberungsaktivitäten fort. Innerhalb kurzer Zeit gerieten viele Städte in Thrakien (Trakya) unter die Osmanische Souveränität. Die Stadt Didymoticho (Dimetoka), die sich heute in den Grenzen Griechenlands befindet, zählte zu den ersten eroberten Städten. Didymoticho, die nach der Eroberung in die Osmanische Verwaltungseinteilung aufgenommen wurde und die sich in der Region der Sufizelle von Seydi Ali Sultan befand, wurde dann in ein Kreiszentrum verwandelt, welches der Unterabteilung der Provinzverwaltung Çirmen (Sancak Çirmen ) unterstand. Nach der Osmanischen Eroberung begann man in Didymoticho und Umgebung mit dem Bau von Derwischklöstern und Sufizellen, die von den Heerführern aus den Grenzregionen der früh Osmanischen Periode und von den religiösen Oberhäuptern gestiftet wurden. Hiernach folgten die Gründungen von Frommen Stiftungen (Vakıf). Unter den Stiftern dieser Institutionen und Ortschaften begegnen uns Kavallerie-Kommandanten ((akıncı) aus den Grenzregionen wie Evrenos Bey, Malkoç Bey, Mezid Bey und Turhan Bey. Zu den geistlichen Führern können u.a. auch Abdal Cüneyd, Çakmak Dede, Ahi Dinek, Kanad Abdal und Hızır Baba gezählt werden. Kraft der Erlasse des Sultan mit Gesetzeskraft (Berat) wurden den Institutionen wie Fromme Stiftungen und Sufizellen, die von den Kavallerie-Kommandanten und von den geistlich-religiösen Führern gestiftet wurden, Legitimität verliehen, wobei die Osmanischen Herrscher Sultan Murad I., Sultan Yıldırım Bayezid, Sultan Mehmed I., Sultan Murad II. und Fatih Sultan Mehmed per Erlass diese Legitimität auf die Stifter übertrugen. Unter den Einnahmequellen dieser Sufizellen und Frommen Stiftungen stößt man auch auf Gemeindenamen wie Sultan Şah, Göç Beyi, Bektaş und Ziyaret Beylü. Dass in einigen Sufizellen zum Zwecke der Andacht ein “Bektaşhane” vorhanden war, dient ferner als ein Hinweis für das Interesse der Geistlichen am Bektaschitum aus der frühen Periode in der Stadt Didymoticho. Die Osmanischen Steuerregister liefern über die in der Region gegründeten Frommen Stiftungen, Derwischklöstern und Sufizellen wichtige Informationen, über die vielleicht keine andere Quelle Daten liefert. Die Steuerregistern umfassen die Periode in den Jahren 1485 bis 1574. In dieser vorliegenden Arbeit wurden die in Didymoticho gegründeten Derwischklöster und Sufizellen und partiell die Dörfer, die zu deren Einnahmequellen zählten, unter Berücksichtigung der Osmanischen Steuerregistern untersucht.

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Veröffentlicht

2018-12-24

Zitationsvorschlag

[1]
Kayapınar, L. 2018. Die Bektaschi Derwischklöster (Tekke) und Sufizellen (Zaviye) in Didymoticho in den Osmanischen Quellen des XV. und des XVI. Jahrhunderts. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 18 (Dez. 2018), 135–162. DOI:https://doi.org/10.24082/2018.abked.196.

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