Der Aufbau einer neuen Trägerfamilie in der Kizilbasch/Aleviten Gemeinde: Anşa Bacı und Keçeli Sıraçlar

Autor/innen

  • Yalçın Çakmak Hacettepe Üniversitesi, Edebiyat Fakültesi, Tarih Bölümü

DOI:

https://doi.org/10.24082/2018.abked.194

Schlagworte:

Anşa Bacı, Sıraç, Hubyar, Kizilbasch, Alevit, Sultan Abdülhamid II

Abstract

Der Stamm der Bayındır, der in der Mitte des XIV. Jahrhunderts als eine starke politDas Kizilbaschtum oder anders genannt das Alevitentum wurde zur Zeit von Sultan Abdulhamit II. von der damaligen Provinz- und Zentralbürokratie aufgrund der besonderen Bedingungen dieser Periode “besonders” überwacht und verfolgt. Anşa Bacı und ihre Familienangehörige zählten ebenfalls zu den Kizilbasch in der betreffenden Periode und gehörten zu der Sippe der Beydili-Sıraç an, welche vom Staat als “Keçeli Sıraç” gedeutet wurde. Diese Gemeinschaft selbst zählte sich zugleich auch zu den Laien (talip) der “Hubyar Ocağı”, einer Trägerfamilie (ocak) des anatolischen Alevitentums.

Veli, der Eheman von Anşa Bacı, war anfangs eine Person gewesen, die bei der Hubyar Trägerfamilie den Dienst der religiösen Hingabe (sofuluk) ausübte und später aufgrund der von ihm gegen die Geistlichen der Hubyarlı gerichteten Kritiken eine historische Spaltung einleitete. Diese Haltung wurde auch nach dem Tod von Veli, von seiner Ehefrau Anşa Bacı gleichermaßen fortgesetzt und sie fiel aufgrund von einigen Praktiken, die sie in der ihr verbundenen Kreisstadt Sıraçlar gezeigt haben soll, dem Staat auf. Die wichtigsten gegen Anşa Bacı und ihre Familie gerichteten Vorwürfe handelten davon, dass Anşa Bacı ihren Anhängern in der Gegend um Sivas, Tokat, Niksar, Amasya und Yozgat “ihren jungen Sohn Hasan als “Mahdi” (Messias) vorgestellt haben soll, dass sie die Vorstellung vertrat, dass Grundbesitz und Vermögen partnerschaftlich seien und dass sie in der Kreisstadt Sıraçlar eini Reihe von Hilfen sammelte und zugleich auch dieser Gemeinde Hilfe leistete sowie Bewaffnung”.

Aufgrund dieser Vorwürfe wurde sowohl gegen Anşa Bacı, die im Bezirk Zile in der Stadt Tokat lebte Bacı, ihre Kinder und ihren Schwiegersohn und weitere Familienangehörige nach Damaskus ins Exil zu schicken. Anşa Bacı, die nach dem Exil nach Zile zurückkehrte, avancierte sich in dieser ganzen Zeit in ihrer Gemeinde zu einer charismatischen Persönlichkeit, deren Wirkungen bis heute andauern und trug damit auch zur Bildung der Glaubensgruppe und der Trägerfamilie “Anşa Bacılılar”, die ihren Namen trägt. Diese historischen Vorkommnisse bilden die geistige Nahrung für die gegenwärtig zwischen den Hubyarlı ile Anşa Bacılar bestehende Spaltung und liefern auch einen direkten Effekt zur Konsolidierung der jeweils eigenen Position beider Gemeinschaften. als auch gegen ihre Familienangehörigen eine Anzeige erstattet/eine Beschwerde eingereicht, woraufhin der Staat die Durchführung einer Untersuchung anordnete. Obwohl während der staatlichen Untersuchung kein konkreter Beweis erhoben werden konnte, beschloss man, Anşa.

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Veröffentlicht

2018-12-24

Zitationsvorschlag

[1]
Çakmak, Y. 2018. Der Aufbau einer neuen Trägerfamilie in der Kizilbasch/Aleviten Gemeinde: Anşa Bacı und Keçeli Sıraçlar. Forschungszeitschrift über Alevitentum und Bektaschitentum. 18 (Dez. 2018), 225–258. DOI:https://doi.org/10.24082/2018.abked.194.

Ausgabe

Rubrik

Artikel